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Sebastian in Blau

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00178]
Sebastian in Blau (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Punctum/Bertram Kober / Punctum/Bertram Kober (RR-F)
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Beschreibung

Weit oberhalb des Kopfes mit den Händen an einen Baum gefesselt, erstreckt sich der entkräftete Körper des heiligen Sebastians von der oberen bis zur unteren Bildkante. Die Überlängung der Arme verdeutlicht die Qualen des Gepeinigten, das heruntergerutschte Lendentuch seine Verlorenheit. Der Hintergrund – große Baumstämme vor einem finsteren, an wenigen Stellen blau-violett leuchtenden Himmel mit tiefer Horizontlinie – ist flächig gestaltet und unterstreicht die formale Spannung und die Dramatik der Szene.
Zwischen 1897 und 1901 an der Münchener Kunstakademie unter anderem mit Paul Klee und Wassily Kandinsky von Franz von Stuck ausgebildet, gehört Albert Weisgerber zur Reihe junger Künstler, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts innerhalb kurzer Zeit verschiedene Malstile erprobten. Ausgehend vom französischen Impressionismus über starkfarbige, fauvistische Darstellungen und geprägt durch persönliche Bekanntschaft mit Max Slevogt und Henri Matisse tendierte Weisgerber zunehmend zu hellen, flächigen Gemälden.
Angestoßen durch Begegnungen mit der italienischen Malerei der Renaissance wurde Weisgerbers Werk ab 1909 schwermütiger und rankte sich – bereits vor den ersten Anzeichen des herannahenden Weltkrieges – zunehmend um Darstellungen von Leid, Kampf und Tod, deren Inspirationsquellen er in der Bibel und Mythologie fand. Eine besondere Rolle innerhalb dieser Thematik spielt der heilige Sebastian, dem Weisgerber einen ganzen Zyklus widmete. Das erste Bild dieser Serie ist das Werk in der Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), dessen intensive Dramatik sich von Weisgerbers späteren Gemälden abhebt. Die Figur des Heiligen, der aufgrund seines Glaubens an einen Baum gefesselt und mit Pfeilen beschossen wurde, dies aber überlebte und nach seiner Genesung durch Peitschenhiebe zu Tode kam, diente zahlreichen Künstlern als Symbolgestalt, fühlten doch auch sie sich oft in die Rolle des Außenseiters der bürgerlichen Gesellschaft gedrängt.
1912 stellte Weisgerber unter anderem in der legendären Ausstellung des Kölner Sonderbundes aus. 1913 war er Gründungsmitglied und Präsident der Neuen Münchner Secession. Weisgerbers vielversprechendem Werdegang wurde durch seinen Kriegstod 1915 ein jähes Ende gesetzt.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

77 x 70 cm

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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